Nachdem wir die "Angry Birds Trilogy" auf der Wii mit ziemlich viel Begeisterung gespielt haben, war die Spannung bei uns groß, wie wohl die Star-Wars-Version der wütenden Vögel umgesetzt wäre - auch wenn wir aus App-Versionen schon ein paar Eindrücke hatten. Ausgesprochene Star-Wars-Fans sind wir dabei nicht (die Kinder kennen eh nur Lego Star Wars und ähnliches, nicht die Originalfilme), aber natürlich ist man mit den wesentlichen Figuren und der Geschichte vertraut. Nun sind also die Vögel in die Rollen von Luke Skywalker, Han Solo und all den Rebellen und Jedi-Rittern geschlüpft, während Darth Vader, Sturmtruppen und die anderen "Bösen" von den Schweinen dargestellt werden.Die Übertragung der Figuren und Schauplätze auf die Angry Birds wurde äußerst liebevoll vorgenommen, manche Hintergründe, Raumschiffe usw. sind schon für sich allein eine Augenweide. Die Vögel haben nicht mehr die gewohnten Charakteristika, sondern solche aus dem Star-Wars-Universum: Der rote Vogel fuchtelt als Luke nun auf Knopfdruck mit einem Laserschwert herum, der gelbe (nun Han Solo) kann während des Flugs mit seiner Laserpistole schießen, andere Vögel sind Jedi-Ritter und können daher "die Macht" einsetzen.Die Komplexität ist damit ordentlich angewachsen. Musste man sonst nach dem Abschießen des gelben Vogels im richtigen Winkel nur noch den richtigen Moment abpassen, um ihn tangential zu beschleunigen, so gilt es nun, unterwegs im richtigen Moment und in die richtige Richtung zu schießen - und dabei im Auge zu behalten, welche der Oberflächen reflektieren und den Strahl wohin umlenken können. Bei manchen Leveln muss man schon länger experimentieren, bis man auf den richtigen Kniff kommt, wie er sich lösen lässt. Die Bandbreite der Möglichkeiten ist angewachsen, und damit die Herausforderung - und der Spaß. Allein die Zerstörungen, die man anrichten kann, wenn man imperiale Laserkanonen auf geschickte Weise dreht und gegen ihre Erbauer feuern lässt, bergen vielfältige Möglichkeiten.Als wir die ersten Levels ausprobiert haben, war ich verwundert über die Linie, die hier schon vor dem Abschuss die Flugbahn des Vogels ein Stück weit anzeigt. Ich fand das zu leicht, beim klassischen Angry Birds muss und kann man es schließlich auch mit Augenmaß hinbekommen. Aber man lernt das Hilfsmittel spätestens dann zu schätzen, wenn sich die Zerstörung der Schweinebauten nicht mehr auf einem Planeten abspielt, sondern im Weltraum: Die richtige Bahn durch die Schwerefelder mehrerer Himmelskörper zu finden, das ist schon eine spannende Aufgabe - und manchmal so von Feinheiten abhängig, dass es ohne die Hilfslinie kaum zu schaffen wäre.Nette Gags wie bespielbare Menüs (man kann dort Schweine-Raumschiffe und anderes durch Anklicken explodieren lassen) und witzige kleine Filme bereichern das Spiel. Dass man nebenbei auch "Sticker" (Bilder) mit verschiedenen Figuren gewinnt, wirkt dagegen etwas kindlich. Anstelle des Adlers ist hier ein Raumschiff getreten, das im Notfall ein zu schweres Level plattmachen, so dass man weiterspielen kann. Wir haben das aber fast nie eingesetzt. Insgesamt haben mein Sohn und ich viele spannende Stunden mit dem Spiel verbracht - es braucht aber zum Bewältigen aller Level lange nicht so viel Zeit wie bei den klassischen Angry-Birds-Spielen der "Trilogy", die Zahl der Stufen ist insgesamt deutlich niedriger.Als Apps gibt es inzwischen schon wieder ganz neue Fassungen der Angry Birds. Darunter ist eine Fortsetzung der Star-Wars-Version, bei der man auch auf Seiten des Schweine-Imperiums kämpfen kann ("Join the pork side!"). Noch viel lieber wäre uns aber für die Wii das Kreativspiel "Bad Piggies", bei dem man Fahrzeuge zusammenbauen muss. "Angry Birds Go!", so ein Downhill-Rennen zwischen Vögeln und Schweinen, konnte mich von der Grafik her noch nicht so überzeugen - sollte das auf Wii übertragen werden (was sich vom Spieltyp her eigentlich anbietet), müsste da noch heftig nachgearbeitet werden.